Von 8. bis 22. Juni 2022 begleitete Günter uns auf die Balearen-Insel Menorca

Urlaub wie früher?

Wir sind im 3. Jahr mit Corona und noch immer ist kein Ende in Sicht. Aber zumindest sind im Moment in den meisten Ländern die Maßnahmen weitestgehend abgeschafft. Sowohl in Österreich als auch in Spanien gilt zur Zeit nur Maskenpflicht in Öffis.

Flitterwochen

Nach zwei Jahren und vier verschobenen Terminen konnte unsere Tochter am 4. Juni 2022 endlich ihre große Hochzeitsfeier nachholen. Unser Geschenk an das Brautpaar sollte dieser gemeinsame Urlaub auf Menorca sein.

Cala Galdana

Schon bei der Buchung war zu bemerken, dass die Reiselust heuer bei den Menschen riesengroß ist. Es waren in unserem auserwählten Hotel – dem Artiem Audax in Cala Galdana – keine zwei Doppelzimmer mehr frei, und so buchten wir für unsere Honeymooner ein Premiumzimmer mit Jacuzzi.

Cala Galdana ist ein tolles Resort im Südwesten der Insel, in einer wunderschönen Bucht gelegen. Man findet hier alles, was man für einen erholsamen und sorgenfreien Urlaub braucht: einen feinen weißen Sandstrand, viele gute Restaurants, Geschäfte, Bootsverleih, Autoverleih, Busverbindungen, Kinderwasserpark, Apotheke und Arzt. Die ehemalige Hauptstadt Ciutadella ist 24 km entfernt.

Es gibt hier nur drei große Hotels, ansonsten viele Appartementanlagen und Villen zum Mieten. Unser Hotel lag beinah direkt am Strand, es musste nur der Fluß überquert werden. Die Aussicht vom Balkon war traumhaft schön, man konnte die gesamte Bucht überblicken.

Das Hotelgebäude selbst war ein unschöner Betonklotz, doch die Poolterrassen und die kleine Gartenanlage waren sehr schön, mit dem gleichen wunderbaren Ausblick auf Cala Galdana. Mit den Zimmern waren wir recht zufrieden und auch der Service an der Rezeption sowie beim Frühstück war sehr freundlich und zuvorkommend. Lediglich die Bedienung in den Bars war nicht zufriedenstellend.

Bootstour zu abgelegenen Buchten

Links und rechts von Cala Galdana reihen sich einige wunderschöne Buchten. Ein paar davon sind nur per Boot oder beschwerlichem Fußweg erreichbar und daher schön ruhig. Wir haben uns zweimal ein Boot von Iguanaboats ausgeborgt (15 PS, keine Lizenz erfroderlich) und hatten so die Möglichkeit, uns alles anzusehen und dort zu ankern, wo es uns am besten gefiel. Im Preis war alles inkludiert, auch der Treibstoff. Der Preis hängt von der Dauer ab, für 4 Stunden bezahlten wir € 255, für 8 Stunden inkl. Schnorchel und Standup Paddle bekamen wir einen Sonderpreis von € 476 statt 510, weil wir wiederkehrende Kunden waren. Tipp: direkt vor Ort buchen, das ist günstiger als über die Webseite!

Cala Macarella

Die erste Bucht östlich von Cala Galdana ist zu Fuß in ca. 45 min. zu erreichen und daher auch immer gut besucht. Es gibt hier eine Strandbar. Gleich nebenan befindet sich die kleinere Cala Macarelleta, wo auch gerne nackt gebadet wird.

Cala Mitjana

Die erste Bucht westlich von Cala Galdana ist von einem Parkplatz aus in ca. 20 min. zu Fuß zu erreichen und auch immer sehr voll. Keine Infrastruktur.

Trebalúger

Diese wunderschöne Bucht ist nur über einen Wanderweg zu erreichen. Eine Flussmündung, Höhlen, Dünen und der weiße Sand geben eine traumhafte Kulisse ab. Ein (boots)fahrender Händler versorgt die Gäste mit Obst und Trinkwasser.

Cala Escorxada

Eine wunderschöne ruhige Bucht, die nur über einen beschwerlichen Wanderweg zu erreichen ist, ca. 1 Stunde von Sant Tomás, von Binigaus ca. 35 Minuten. Keine Infrastruktur.

Binigaus

Binigaus ist die letzte Bucht vor Sant Tomás. Hier tummeln sich viele FKKler. 15 Minuten Fußweg vom Parkplatz des Strandrestaurants „Es Bruc“. Keine Infrastruktur.

Ausflüge

Ciutadella

Die frühere Hauptstadt Menorcas Ciutadella wurde im Mittelalter unter spanischem Einfluss errichtet. Die Kathedrale und Paläste gleichen mit ihren dicken Mauern und kleinen Fenstern Festungen. Wunderschön ist auch der Naturhafen, wo man in den zahlreichen Lokalen herrlich essen kann. Ciutadella ist 24 km von Cala Galdana entfernt, die Taxifahrt kostete € 30.

Ferreries

Ferreries ist ein schmuckes kleines Städtchen mit ca. 4600 Einwohnern. Die Häuser in den engen Gässchen sind liebevoll mit Blumen und floralen Motiven geschmückt. Bekannt ist der Ort für die Pferdefestivals. Wir waren an einem Samstag Vormittag hier und wollten den (Kunsthandwerks)markt besuchen. Dieser war recht mager, dafür durften wir unter lauter Einheimischen Livemusik erleben. Ferreries ist von Cala Galdana in 10 Minuten mit dem Bus zu erreichen, das Ticket kostete € 1,35.

Südosten

Wir borgten uns einen Mietwagen aus, um den Südosten der Insel zu erkunden. Wir fuhren die Küstenstraße entlang vom Cap d’en Font nach Binibequer Vell. Dieses Resort wurde 1972 im Stil alter Fischerdörfer errichtet. Winzige Häuschen in organischen Formen drängen sich in verwinkelten Gässchen auf der Landzunge. Wirklich zauberhaft!

Anschließend besuchten wir eine spektakuläre Location: die Cova d’en Xoroi, eine Bar, die sich hoch über den Klippen über mehrere Terrassen und Höhlengänge im Inneren erstreckt. Leider entpuppte sie sich aber als Touristenfalle. Sehr schade.

Auf dem Heimweg besuchten wir noch das Fischerdorf Fornells und schauten uns die Ruine des Forts an.

Den Mietwagen hatten wir von Ownerscars in Cala Galdana, der Preis für 24 Stunden war € 95 für einen ziemlich neuen Kia Stonic Hybrid.

Hier einige Impressionen:

Unser Fazit

Menorca ist eine wunderschöne Insel, die für jeden Geschmack etwas bietet. Neben den traumhaften Buchten zum Baden gibt es in den geschichtsträchtigen Ortschaften und Ausgrabungsstätten viel Interessantes anzuschauen. Aber auch Wanderer und vor allem Reiter kommen hier voll auf ihre Kosten. Die gesamte Insel ist UNESCO Bioshpärenreservat, und es ist hier gelungen, hässliche Verbauungen wie auf Mallorca oder den Kanaren zu verhindern.

Apropos Kosten: die Preise für Hotel und Restaurants waren etwa auf heimischem Niveau, aber Taxi, Boote und Mietwagen waren sehr teuer. Auch die Miete für Sonnenschirm + 2 Liegen war mit € 20,50 pro Tag sehr hoch.

Negativ überrascht waren wir von der Strenge, die hier herrschte. Überall Verbote und absurde Geschwindigkeitsbeschränkungen. Rauchen ist nur im Freien erlaubt, aber nicht in Gastgärten. In unserem Hotel herrschte absolutes Rauchverbot, auch auf dem Balkon und im Außenbereich. Die Gelassenheit und Ruhe, die wir von Griechenland gewöhnt sind, vermissten wir hier ein wenig

Als Reisezeit wäre Mai oder September/Oktober besser gewesen. Es war hier im Juni schon sehr voll und vor allem sehr heiß.

Tipps

Sehr empfehlen können wir folgende Lokale in Cala Galdana:
Pizzería Sa Lluna, Pata Negra, Restaurante & Tapas Alaska, Restaurante Típico Mesón Muriciano und Es Barranc.

Einen ausführlichen Reisebericht findest du in meinem Reisetagebuch.